Lothringen
Die ehemalige administrative Region Lothringen, der französische Teil der Großregion, ist nach der französischen Gebietsreform vom 1. Januar 2016 integrativer Bestandteil der Region Alsace-Champagne-Ardenne-Lorraine. Mit einer Fläche von 23 547 km² umfasst Lothringen vier Departements: Meurthe-et-Moselle, Meuse, Moselle und Vosges.
Am 1. Januar 2015 zählte die Region 2,34 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner, das entspricht 3,5 % der französischen Bevölkerung. Drei Viertel der Bewohnerinnen und Bewohner leben in Meurthe-et-Moselle oder Moselle. Im Norden, entlang der Grenze zu Luxemburg und Deutschland, ist die Bevölkerungsdichte besonders hoch. Die lothringische Demografie wird von einer sinkenden Geburtenziffer und einem anhaltenden Wanderungsdefizit beeinflusst, obwohl dieses Defizit abzunehmen scheint. Die Bevölkerung wächst also viel langsamer als der französische Durchschnitt. Die ehemalige administrative Region Lothringen befindet sich damit gemeinsam mit Bourgogne-Franche-Comté und Nord-Pas-de-Calais-Picardie am unteren Ende der Skala.
Die Alterung der Bevölkerung hat sich in Lothringen seit den 1980er-Jahren beschleunigt. Damals war Lothringen gemeinsam mit Nord-Pas-de-Calais und Picardie eine der jüngsten Regionen Frankreichs. Heute liegt Lothringen nahe am nationalen Durchschnitt. Fast 30 % der Einwohnerinnen und Einwohner sind unter 25 Jahre alt, fast 25 % über 60 Jahre.
Die ehemalige administrative Region wurde hart von der Krise der Jahre 2008/2009 getroffen. Die lothringische Arbeitslosenquote ist seit 2008 deutlich gestiegen und liegt über dem nationalen Durchschnitt. Die letzten Jahrzehnte waren vom Niedergang der großen, klassischen Industrien wie der Eisenindustrie, der Kohle und der Textilindustrie geprägt. Die strukturelle Umgestaltung des Produktionsstandortes hat die ökonomische Landschaft der Region tiefgreifend verändert. In etwas mehr als 40 Jahren hat Lothringen einen deutlichen Wandel der wirtschaftlichen Aktivitäten erlebt: Umstrukturierung der Industrie, Aufstieg des Dienstleistungssektors und starke ökonomische Diversifizierung.
Mit 15,3 % der Beschäftigten Ende 2013, gegenüber 12,5 % auf nationaler Ebene, bleibt die Industrie der stärkste Wirtschaftssektor in Lothringen. Der öffentliche Dienst ist ebenfalls überdurchschnittlich vertreten, obwohl er infolge der militärischen Umstrukturierung und des Beschäftigtenrückgangs bei den staatlichen Dienststellen tendenziell abnimmt.