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Die Teilregionen

Die europäische Großregion Saar - Lor - Lux - Rheinland-Pfalz - Wallonie umfasst eine Gesamtfläche von 65 400 km², das sind 1,5 % des Gebietes der EU-28. Sie zählt etwas mehr als 11,5 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner, die sich sehr unterschiedlich auf die Einzelregionen verteilen. Die höchste Bevölkerungsdichte mit 386 Einwohnerinnen und Einwohner je km² weist das Saarland auf, am niedrigsten ist sie in Lothringen mit 99 Einwohnern je km². Die Großregion besteht mehrheitlich aus eher kleineren Ortschaften. Nur elf Städte zählen mehr als 100 000 Einwohnerinnen und Einwohner. Die größte Stadt der Region ist Mainz, hier leben rund 207 000 Menschen.

Die Großregion

Die europäische Großregion Saar - Lor - Lux - Rheinland-Pfalz - Wallonien im Herzen Europas umfasst insgesamt 65 400 km², das sind 1,5 % des Gebietes der EU-28. Hier wohnen mehr als 11,5 Millionen Menschen, knapp 1 Million im Saarland, 2,4 Millionen in Lothringen, 563 000 in Luxemburg, rund 4 Millionen in Rheinland-Pfalz und 3,6 Millionen in Wallonien. Sie erbringen fast 3 % der Wertschöpfung der Europäischen Union.

Die Altersstruktur der Bevölkerung ist am günstigsten in Lothringen, in Wallonien und in Luxemburg. Dort sind rund 23 % der Bevölkerung jünger als 20 Jahre. Überdurchschnittlich viele ältere Menschen wohnen im Saarland (29 % sind über 60 Jahre alt).

Bevölkerungszentren und damit in der Regel auch Industrie- und zunehmend Dienstleistungszentren sind die Städte Charleroi, Lüttich, Namur, Mons und La Louvière in Wallonien, Mainz, Ludwigshafen, Koblenz, Trier und Kaiserslautern in Rheinland-Pfalz, Saarbrücken und Neunkirchen im Saarland, Metz und Nancy in Lothringen sowie Luxemburg-Stadt. Charleroi (202 000 Einwohner) und Mainz (207 000) sind die größten Städte der gesamten Region.

Die Wirtschaft der einzelnen Teilgebiete hat sich teilweise aus früheren Monostrukturen heraus zu einem breiten Spektrum entwickelt, in dem die Dienstleistungen zunehmend an Bedeutung gewinnen. Im Saarland sind Bergbau und Stahlindustrie längst nicht mehr dominant, ebenso in Lothringen, wo herkömmliche Industriezweige immer mehr durch neue Industrien und Dienstleistungen abgelöst werden. Luxemburg ist einer der führenden Finanzplätze Europas. Darüber hinaus entwickelt sich hier die Kommunikationstechnologie zu einem wichtigen Standbein. In Rheinland-Pfalz haben insbesondere die chemische Industrie, der Maschinenbau sowie die Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen noch eine größere Bedeutung, jedoch werden auch hier rund zwei Drittel der Wirtschaftsleistung im Dienstleistungssektor erbracht. In Wallonien dominierten bis vor wenigen Jahren Schwerindustrie, chemische Industrie und Metallverarbeitung. Heute spielt auch hier der tertiäre Sektor eine weitaus wichtigere Rolle.

Wallonien

Der Reichtum Walloniens beruhte lange Zeit auf seinen Bodenschätzen, und auch heute noch stellen Wasser und Wald bedeutende Ressourcen dar. Aufgrund ihrer geografischen Lage steht diese Region im Zentrum eines dichten Netzes von Straßen-, Eisenbahn- und Schiffsverbindungen. Diese bauen sich im Wesentlichen um eine Nord-Süd-Achse auf – ein Hauptbestandteil der Verbindung zwischen dem Süden und den Häfen Nordeuropas – und um die Ost-West-Achse, die die Industrieschiene Walloniens bildet. Darüber hinaus profitiert Wallonien von seiner Nähe zu den großen Wirtschaftszentren Brüssel, Lille und Luxemburg.

In Wallonien leben nahezu 3 580 000 Menschen, von denen etwa 10 % Ausländer sind – hauptsächlich aus der Europäischen Union. Das Bevölkerungswachstum von rund 350 000 Einwohnerinnen und Einwohnern seit 1980 beruht auf einem hohen positiven Wanderungssaldo, der Anfang der Zweitausender Jahre bei über 4 % der Gesamtbevölkerung lag.

Als traditionelle Industrieregion hat Wallonien einen großen Beitrag zur Entwicklung der Technologien geleistet, die als Folge der ersten industriellen Revolution entstanden sind. Aber ihre von der Schwerindustrie geprägte Produktionsstruktur machte die Region verwundbar gegenüber den wirtschaftlichen Erschütterungen der siebziger Jahre, denen zahlreiche Umstrukturierungen, Unternehmensschließungen und Arbeitsplatzverluste folgten. Angesichts dieser Herausforderungen wendet Wallonien sich seither verstärkt den Spitzentechnologien zu, und zwar hauptsächlich in den beiden regionalen Wirtschaftsschwerpunkten Lüttich und Charleroi. Eine intensive Zuliefertätigkeit und neue Firmengründungen bewirkten zwischen 1993 und 2003 eine Zunahme der Arbeitsplätze im tertiären Sektor um mehr als 35 %. Dennoch ist die Arbeitslosigkeit, die in Ballungsräumen bis zu 20 % erreichen kann, und vor allem die Jugendarbeitslosigkeit die größte Sorge innerhalb der Bevölkerung.

Die Maas aus Sicht der Zitadelle von Namur

Foto - Wallonien

© SPW-SG/J-L Carpentier

Luxemburg

Das Großherzogtum ist, abgesehen von Malta, der kleinste der 28 Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Mit einer Bevölkerung von 602 005 Einwohnern erstreckt sich das Land von Norden nach Süden über eine Strecke von 82 km und von Ost nach West über 57 km. Luxemburg ist in 12 Kantone und 105 Gemeinden unterteilt. Der Großteil der Bevölkerung bewohnt das Zentrum und den Süden des Landes. Die dicht besiedelten Gebiete sind die Stadt Luxemburg, Esch/Alzette und Differdingen. In den hügeligen Landschaften des Nordens, die ungefähr 45 % des Territoriums ausmachen, leben 79 Einwohnerinnen und Einwohner pro km².

Die STATEC Bevölkerungsprognosen heben hervor, dass Luxemburg bis 2060 mit einem Anstieg der Bevölkerung von 996 000 auf 1 162 000 Personen zu rechnen hat. Ein Anstieg der Geburtenrate, eine Abnahme der Sterblichkeit und ein starker Anstieg der Zuwanderung sind Hauptursachen dieser Entwicklung. Die ausländische Bevölkerung ist von 2001 bis 2018 um fast 30 % gewachsen und stellt 48 % der Gesamtbevölkerung dar. Die portugiesische Staatsangehörigkeit ist die am meisten vertretene ausländische Nationalität, gefolgt von der französischen und der italienischen. Gegenwärtig wird der zusätzliche Arbeitskräftebedarf hauptsächlich durch Grenzgänger gedeckt.

Lange Zeit beherrschte die Stahlindustrie die Wirtschaft. 1962 begann eine Phase intensiver wirtschaftlicher Diversifizierung. Doch erst in den siebziger Jahren begann mit dem Einbruch der Stahlindustrie der sprunghafte Aufschwung des Dienstleistungssektors, insbesondere der Banken. Die etwa 140 in Luxemburg ansässigen Finanzinstitute sind vorwiegend im Bereich des „Private Banking” und der Investmentfonds tätig. Die Versicherungen und Rückversicherungen zählen mehr als 300 Gesellschaften.

Neben Brüssel und Straßburg ist die Stadt Luxemburg eine der drei offiziellen Hauptstädte der Europäischen Union. Seit Dezember 2013 ist Xavier Bettel Premierminister Luxemburgs. Jean-Claude Juncker, der ehemalige Premierminister, ist seit November 2014 Präsident der Europäischen Kommission. Von 2005 bis 2013 war er Präsident der Eurogruppe. Zahlreiche europäische Institutionen und Agenturen haben ihren Sitz in Luxemburg, unter anderem das Sekretariat des Europäischen Parlaments, die Generaldirektion sowie Dienststellen der Europäischen Kommission, insbesondere das statistische Amt Eurostat, der Gerichtshof der Europäischen Union, das Gericht für den öffentlichen Dienst, der Europäische Rechnungshof, die Europäische Investitionsbank und der Europäische Investitionsfonds. Die Entwicklung des Finanzplatzes und die Anwesenheit zahlreicher internationaler Institutionen haben zum Aufschwung anderer Dienstleistungsbranchen wie dem Immobiliengewerbe, Gastgewerbe, Transport und den Dienstleistungen für Unternehmen beigetragen. Ausländische Unternehmen haben sich für den Standort Luxemburg entschieden, um die zentrale Lage, das günstige soziale Klima, die investitionsfreundliche Politik und das vorhandene Potential an qualifizierten Arbeitskräften zu nutzen.

Das Haus der Großregion hat ebenfalls seinen Sitz im Großherzogtum und zwar in Esch/Alzette.

Mehr Informationen:

www.luxembourg.lu

Sicht auf Luxemburg-Stadt

Foto - Sicht auf Luxemburg-Stadt
© SIP, alle Rechte vorbehalten

Rheinland-Pfalz

Das 19 858 km² große Bundesland Rheinland-Pfalz bildet den nordöstlichen Teil der Großregion Saar - Lor - Lux - Rheinland-Pfalz - Wallonie. Die Bevölkerungsdichte im Land, in dem rund 4 Millionen Menschen leben, liegt bei 206 Einwohnerinnen und Einwohnern je km², wobei sich in den beiden größten Städten Mainz und Ludwigshafen 2 222 bzw. 2 209 Personen pro km² konzentrieren. Jeweils rund 41 % der Fläche des Landes werden landwirtschaftlich genutzt oder sind von Wald bedeckt.

Rund 2,06 Millionen Erwerbstätige in Rheinland-Pfalz haben im Jahr 2018 ein Bruttoinlandsprodukt von 149 Milliarden Euro erwirtschaftet. Mit rund 73 100 Euro je Erwerbstätigen nahm das Land einen Mittelfeldplatz unter den Bundesländern ein.

Die Arbeitslosenquote lag im Jahr 2018 bei 3,1 % und befindet sich damit auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau.

Im deutschlandweiten Vergleich und im Vergleich mit den übrigen Regionen der Großregion weist Rheinland-Pfalz einen relativ hohen Anteil des Produzierenden Gewerbes auf, wenngleich auch hier das Gewicht der Dienstleistungen zunimmt. Der Anteil des tertiären Sektors an der Bruttowertschöpfung beträgt heute rund 64 %.

Die Industrie des Landes ist ausgesprochen exportorientiert. Die Chemische Industrie, der Maschinenbau sowie die Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen sind, gemessen am Umsatz und an der Zahl der Beschäftigten, die größten Branchen im Verarbeitenden Gewerbe.

Rheinland-Pfalz ist das bei weitem größte Weinbauland in Deutschland. Zwei Drittel des deutschen Weines werden hier erzeugt. Neben dem Wein spielt der Gemüseanbau eine wichtige Rolle in der landwirtschaftlichen Produktion.

 

An insgesamt 22 Hochschulen waren im Wintersemester 2019/20 insgesamt 123 200 Studierende eingeschrieben, darunter knapp 77 500 an den sechs Universitäten des Landes (Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Universität Trier, Technische Universität Kaiserslautern, Universität Koblenz-Landau, Deutsche Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer und Wissenschaftliche Hochschule für Unternehmensführung Vallendar).

Um mehr zu erfahren:

https://www.rlp.de/

Marktplatz Trier
Porta Nigra Trier
Moselsteig
Foto - Marktplatz - Trier
Foto - Porta Nigra Trier
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